Liebe Federleser, heute ein kleines Gedichtchen, das ich für die Titelseiten meiner Amazonen-Romane geschrieben habe:
Die Amazone Vayas Kind, Erbin von Göttlichkeit, trägt wallende Feindschaft im Blut, stiehlt Efesans Reitern Lebenszeit, denn Mutters Rose gibt ihr Mut. Die Haut aus Perlmutt so glühend stark, doch nur durch seinen Tod gefeit: Dringt ihre Kraft dem Skythen ins Mark, ruft ihr Gift zur letzten Ewigkeit. Lara Kalenborn
Anfangs dachte ich daran, das Amazonen-Gedicht von Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) einzufügen, aber die Pointe seines Textes entspricht nicht ganz dem, was ich mit meinen starken Kriegerinnen ausdrücken wollte.
Hier seine Zeilen:
Die Amazone Aus ihren Augen lacht die Freude, Auf ihren Lippen blüht die Lust, Und unterm Amazonenkleide Hebt Mut und Stolz und Drang die Brust. Doch unter Locken, welche fliegen Um ihrer Schultern Elfenbein, Verriet ein Seitenblick beim Siegen Den schönen Wunsch, besiegt zu sein. Jakob Michael Reinhold Lenz
Im Amazonengedicht von Jakob Michael Reinhold Lenz wollen die Amazonen besiegt werden. Nein, besiegt werden wollen Emilia und Fabel nicht. Ihr Wunsch zu Leben ist so groß, dass sie all die Strapazen auf sich nehmen. Sie schlucken Gift, kämpfen mit und gegen ihre Verbündeten. Sie schlagen sich die Nächte um die Ohren. Fabel und Emilia sind wunderschön und stark. Doch nur so lange sie Männer opfern, ein ums andere Mal. So befriedigen sie die Amazone in sich, aber quälen sich mit der Schuld, die sie sich aufgeladen haben.
Umso größer ist der Wunsch diesem Kreislauf zu entkommen. Emilia und Fabel wollen ihre Königin töten und den Bann brechen. Einzig und allein Emilia kann das tun, denn in ihrer Brust schlägt noch ihr menschliches Herz.
Meine Amazonen sind stolz und stark. Meine Gedichte auch mal traurig und hoch emotional. Flieg‘ doch mal vorbei.
[…] Ein Gedicht, das meine Amazonen Romane kleidet findest du hier. […]